Eremo San Valentino - Ein beliebtes Ausflugsziel
Ein beliebtes und lohnenswertes Ausflugsziel ist die fast vierhundert Jahre alte Pestkapelle San Valentino. Eindrucksvoll schmiegt sie sich auf 770 Metern Höhe an eine überhängende Felswand mit Blick auf die idyllische Hafenstadt Gargnano am Westufer des Gardasees - ein Highlight, das man sich als Urlauber nicht entgehen lassen sollte.
Ein geeigneter Ausgangspunkt für eine Wanderung ist das kleine Bergdorf Sasso, das sich nicht weit von Gargnano befindet. Am besten parkt man direkt am Ortseingang. Von dort aus geht es erst an Gemüse- und Weinfeldern entlang, bevor man den Aufstieg durch den Wald beginnt. Die Strecke zur Pestkapelle dauert ungefähr fünfundvierzig Minuten bis zu einer Stunde und ist mit Pfeilen und Beschilderungen markiert. Allerdings sollte man sich wirklich nur auf den Weg dorthin machen, wenn man gut zu Fuß ist. Der Weg bietet zwar grandioses Panorama, führt aber über felsiges Gelände steil den Berg hinauf - festes Schuhwerk und Trittsicherheit sind ein Muss! Belohnt wird man dafür mit einem der besten Ausblicke auf den Gardasee und einem Ort mit einzigartiger und stimmungsvoller Atmosphäre. Diejenigen, die eine größere Herausforderung suchen und über gute Kondition verfügen, können ihre Wanderung auch direkt in Gargnano starten. Dabei lassen sich wunderbar die verwinkelten Gassen durchstreifen, alte Villen bestaunen und die bekannten "Limonaien", die Zitronengärten, bewundern.
Wie an den Felsen geklebt und von Zypressen umgeben, ist San Valentino ein beeindruckender Anblick. Die weiß gekalkte Kapelle kann sogar von Innen besichtigt werden: zwei winzige Zimmer, eine Feuerstelle und die Zisterne sowie die kleine Sakristei zeugen noch heute vom Leben der ehemaligen Bewohner. Der Überlieferung nach wurde die Einsiedelei zur Zeit der Pestwelle um 1630 von den Bewohnern von Gargnano erbaut, die der Seuche entkommen waren und anschließend dem Heiligen Valentino gewidmet. Im Laufe der Zeit lebten nachweisbar drei Eremiten an diesem Ort: der erste um 1684, der zweite um das Jahr 1760 und dritter von 1842 bis 1865. Vom letzten Bewohner von San Valentino ist am meisten bekannt. Dabei handelte es sich um Geremia Pallandini aus der Nähe von Verona, der in der kleinen Klause Zuflucht suchte, um dem Militärdienst zu entkommen - jedenfalls erzählt man sich das. Ein Portrait von ihm hängt heute noch in der Kapelle an der Wand.
Erst einmal oben angekommen, sollte man sich genügend Zeit lassen, den Ort zu erkunden und sein besonderes Ambiente und die landschaftliche Schönheit auf sich wirken zu lassen. Besonders schön ist ein Besuch früh am Tag, wenn noch nicht so viele Wanderer unterwegs sind und man die Einsiedelei so gut wie für sich hat. Viele Besucher tragen sich in das Gästebuch ein, das auf einer Bank in der Kirche zu finden ist, bevor sie bei einem mitgebrachten Picknick den Ausblick über den Gardasee genießen.